Im alten Niehl (in Dokumenten aus der Amtszeit des Erzbischofs Engelbert dem Heiligen, 1216 bis 1225, „Herrlichkeit Niehl“ genannt) gab es zahlreiche Brunnen für die Versorgung der Niehler mit Trink- und Brauchwasser. Einige davon wurden auch an Gutshöfen gebaut und waren ein Zeichen für den Wohlstand der Besitzer (siehe Christ/Dollhoff, Niehl- Vom Fischerdorf zum Industrievorort, S. 52 ff). Von den dort erwähnten 19 Brunnen und Pumpen sind heute nur noch wenige in Form von Nachbauten historischer Pumpen sichtbar. Beispielhaft ist die „Krakels Pump“ vor dem Gasthaus „ Bei d‘r Bunn“.
Bis 1840 waren vor „d‘r Bunn“, an der Gabelung Merkenicherstraße/In der Maienkammer, an der Merkenicherstraße 1 und an weiteren Stellen in Alt-Niehl Ziehbrunnen installiert, deren gemauerte Schächte bis zum Grundwasser reichten. Diese wurden dann durch Hubkolbenpumpen ersetzt, die bis 1897 in Betrieb waren. Mit dem Bau eines städtischen Wasserleitungsnetzes im Jahr 1904 waren die Pumpen nicht mehr erforderlich und es wurden die meisten zugeschüttet, bei einigen wurden die Schächte versiegelt. Die alten Hubkolbenpumpen wurden wahrscheinlich entsorgt.
Im Verlauf des zweiten Weltkriegs, im Jahr 1942, wurden die versiegelten Schächte wieder geöffnet und als Ziehbrunnen zur Notversorgung in Betrieb genommen. Nach Kriegsende wurden die Schächte erneut verschlossen und gesichert.
Im Rahmen der Ortsverschönerung entschlossen sich 1987 die Niehler Bürger den Brunnenschacht vor „d‘r Bunn“ wieder zu öffnen. Eine Nachbildung der historischen Pumpe wurde beschafft und wieder betriebsfähig gemacht. Trotz Beschilderung mit „Kein Trinkwasser“ musste monatlich eine Wasserprobe vom Gesunheitsamt kostenpflichtig auf Schadstoffe überprüft werden. Die Niehler Bürger wollten allerdings die Kosten für die Untersuchung nicht dauerhaft aufzubringen, so dass die Pumpe wieder stillgelegt und mit einer Kette gesichert wurde.
Die Pumpe an der Gabelung Merkenicherstraße/In der Maienkammer (Beiname de Bubb Schohmäschisch Pump) wurde ebenfalls wieder aufgebaut, erlitt aber das gleiche Schicksal wie die Krakels Pump vor „d‘r Bunn“ und wurde ebenfalls „an die Kette“ gelegt.