„Et Krücks am kruse Boom“

Etwa im Bereich der Hochbahn über die Niehler Straße stand bis 1923 auf der früheren Grenze zum Riehler Gebiet „et Riehler Krücks“. „Et Krücks am kruse Boom“ heißt es bis heute wegen einer Linde, die hinter dem Kreuz stand. Als sie 1925 gefällt wurde, war sie 295 Jahre alt. Zwei Jahre zuvor war das Kreuz von Randalierern umgeworfen worden. 1926 wurde es aus den Bruchstücken erneuert und als geschichtliches Dokument an der heutigen Stelle wieder aufgestellt.

Ursprünglich wurde das Kreuz 1694 durch den Abt von Altenberg errichtet (Altenberger Kreuz). Nach der Überzeugung der Niehler hatte der Abt durch die Aufstellung als Grenzstein einen großen Teil des Niehler Gebietes unter seine Herrschaft gebracht. Wenn an Festtagen der ganze Ort geschmückt wurde, blieb das Kreuz deshalb stets ungeschmückt.

„Das Kreuz hat an der Vorderseite oben zwei Wappen in einer Nische. Darunter steht in einer rechteckigen Nische der Text: »1694 setzte der Abt von Altenberg, Herr zu Rheill, dis an den Berg als ein Schneidtstein dieser strittigen Herrlichkeit Jesus dem Gekreuzigten auf Erden und im Himmel.«
Die Rückseite zeigt auf dem Sockel eine plastische Darstellung der Gottesmutter.

Bezeichnend war, dass der Abt von Altenberg dieses Kreuz mit der Vorderseite nicht an die alte Clevische Landstraße (heute Niehler Straße), sondern in Richtung seines Riehler (Rheill) Besitzes aufstellte.“ (R.Christ, J. Dollhoff, Niehl, S. 88/89, J.P. Bachem Verlag 1989)

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